Abstrakt: | Das 1918 in Polen angenommene Ordnungsmodell des Staates war Resultat der
Auseinandersetzung zwischen zwei extremen Konzepten: eines rechtsorientierten, das
die Bildung einer Struktur von stark zentralisierten Organen postulierte, und eines
linksorientierten, das maximale Selbständigkeit der Organe der örtlichen Verwaltung
verkündete. Im Endeffekt entstanden Organe der territorialen Selbstverwaltung neben
den Organen der zentralisierten Regierungsverwaltung. Dieses Ordnungskonzept der
territorialen Verwaltung hat sich grundsätzlich von der Wiedergewinnung der Unabhängigkeit
Polens im Jahre 1918 bis zum Jahre 1939 erhalten. Der Inhalt jedoch und
die Bedeutung der einzelnen Rechtseinrichtungen, welche diese Ordnung gebildet
haben, änderten sich je nach den ihnen gegenwärtigen politischen Konzepten. Um
die territoriale Verwaltung Polens der Zwischenkriegsjahre zu charakterisieren, sind
drei Perioden zu unterscheiden. |