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Please use this identifier to cite or link to this item: http://hdl.handle.net/20.500.12128/5165
Title: Exklamativsätze im Deutschen und Polnischen
Authors: Hnatik, Katarzyna
Advisor: Iluk, Jan
Keywords: język niemiecki; eksklamacje w języku niemieckim; eksklamacje w języku polskim
Issue Date: 2009
Publisher: Katowice : Uniwersytet Śląski
Abstract: Die vorliegende Arbeit ist Exklamativsätzen gewidmet, das heißt Äußerungen, die eine charakteristische kommunikative/pragmatische Funktion erfüllen, aber über keine spezifische Form verfügen. Gemeint sind Sätze wie die folgenden: a. Meine Güte, bist du dünn geworden! b. Die ist aber alt! c. Was wird da für ein Unsinn erzählt! d. Junge, wie die Zeit vergeht! e. Wen die nicht kennt! f. Dass sie so stur ist! Die funktionale Spezialisierung solcher Sätze ist auf den Ausdruck eines Sachverhaltes zurückzuführen, der von den Erwartungen oder Idealen des Sprechers abweicht. Ihr Formenreichtum ist aber wohl der Grund dafür, dass sie wie übliche Deklarativ- und Interrogativsätze behandelt werden und sich nicht als autonome grammatische Kategorie durchsetzen können. Unter den Forschungen, die Exklamationen gewidmet sind, nehmen die synchronkonfrontierenden Untersuchungen nur äußerst wenig Raum ein. Der in dieser Arbeit vorgenommene Vergleich entspringt der Feststellung, dass deutsche Exklamativa in DaF-Lehrwerken behandelt werden, ohne mit hinreichenden Erklärungen didaktischer Art versehen worden zu sein (siehe z.B. Dein Deutsch). Sie werden zwar, hauptsächlich in Dialogen/Dialogmustern, eingeführt, aber ohne jeglichen Kommentar bezüglich ihrer Struktur und charakteristischen Funktion in der fremdsprachlichen Kommunikation. Das führt dazu, dass Exklamativa von Deutsch lernenden Polen kaum verwendet (produktive Fähigkeit) und nicht selten falsch interpretiert werden (rezeptive Fähigkeit). Als Beweis dafür mag der folgende Befund gelten: 40 Germanistikstudenten des ersten und zweiten Studienjahres eines Fremdsprachenkollegs wurden gebeten, deutsche Exklamativa ins Polnische zu übertragen, um zu prüfen, ob sie sich dieser Aufgabe gewachsen zeigen. Es hat sich herausgestellt, dass über die Hälfte der Befragten ernste Probleme mit der richtigen Einschätzung der illokutionären Kraft der deutschen Exklamationen (vor allem der Verb-Erst-Konstruktionen, der Sätze mit der vielleicht-Partikel und der Konstruktionen mit was in der wie-Funktion) hatte. Die meisten Studenten fanden es eigentümlich, dass die mit einem Ausrufezeichen notierten Sätze eine Fragestruktur haben, was davon zeugt, dass sie solchen Sätzen im FSU nicht begegnet sind. Exklamativa sind ihnen im FSU nicht vermittelt worden. Hingegen haben Studenten, die sich in einem deutschsprachigen Land länger aufgehalten haben, die gestellte Aufgabe mühelos bewältigt. Es überrascht, dass Exklamativsätze keine didaktische Explikation verdienen sollen, da sie ein relevantes kommunikatives Bedürfnis befriedigen, nämlich dasjenige, Sprechereinstellungen und –emotionen zum Ausdruck zu bringen. Mit Hilfe der Exklamativsätze lassen sich emotionale Inhalte und Bewertungen vermitteln. Zwar wird in der (vorwiegend englisch- und deutschsprachigen) Fachliteratur die Debatte geführt, welcher Status Exklamativsätzen zukomme, doch es gibt, soweit uns bekannt ist, weder eine konfrontativ ausgerichtete Abhandlung noch eine, die dem Problem der Didaktisierung der Exklamativa im FSU gewidmet wäre. Die vorliegende Arbeit ist als ein Versuch anzusehen, einen Beitrag zur konfrontativen Forschung im Bereich der Exklamativsätze zu leisten, sowie einen Anlass zur Einbeziehung exklamativer Strukturen in den FSU zu geben. Unsere Arbeit setzt sich eine konfrontative Analyse der deutschen Exklamativsätze zum Ziel, um auf dieser Grundlage gewisse Regularitäten in ihrem Bau sowie in der Wiedergabe dieser Sätze im Polnischen aufzufinden. Ferner wird versucht, einige Schlüsse hinsichtlich der Frequenz bestimmter exklamativer Strukturen im Deutschen und Polnischen zu ziehen. Bei dieser Arbeit handelt es sich um den ersten umfangreichen Analysevorschlag, wobei wir die Hoffnung haben, dass Feinheiten und Details im Laufe weiterer Forschungen ausgearbeitet werden können. Gegenstand unserer Analyse bildet ein Korpus deutscher und polnischer Exklamativa, dessen Quelle Radio- und Fernsehsendungen, Presse- und Internetbeiträge, sowie die einschlägige Literatur bilden. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier Kapitel. Das erste Kapitel möchte einige theoretische Vorüberlegungen zum Problem der Expressivität der Sprache anstellen. Die Rekapitulation des Forschungsstandes soll die wichtigsten Erkenntnisse auf diesem Gebiet darstellen sowie die Vielschichtigkeit dieses Problems vergegenwärtigen. Das zweite Kapitel befasst sich mit der linguistischen Kategorie des Satzmodus. Es werden die wesentlichen Standpunkte zum Modus von exklamativen Äußerungen und zum kategorialen Status der Exklamativsätze dargestellt. In Kapitel drei wird eine detaillierte Charakteristik der Exklamativsätze gegeben, die als Grundlage der vorgenommenen Analyse fungiert. Zuerst wird das Augenmerk auf die funktionale Spezifizierung der Exklamativa gelenkt, dann werden ihre formal geprägten Besonderheiten erläutert. Im Rahmen dieses Kapitels wird auch das Problem der Negationsmöglichkeiten im Falle der deutschen und polnischen Exklamativsätze diskutiert. In Kapitel vier liegt der Schwerpunkt auf der konfrontativen Analyse der deutschen Exklamativsätze und ihrer Äquivalente im Polnischen. Die konfrontative Analyse hat unilateralen Charakter; das Deutsche ist die Ausgangs-, das Polnische die Zielsprache. Es wird überprüft, inwieweit sich deutsche und polnische Exklamativa, die gleiche Funktion besitzen, in ihrer Struktur ähneln und wo wesentliche Unterschiede bezüglich formaler Indikatoren der Exklamativität in den beiden Sprachen bestehen. Anschließend wird eine quantitative Analyse der deutschen und polnischen Exklamativsätze im Korpus vorgenommen. Der Übersichtlichkeit halber werden die Exklamativa nach funktional-formalen Kriterien eingeteilt und in tabellarischer Form dargestellt. Mit Hilfe von Kreis- und Säulendiagrammen wird veranschaulicht, in welcher Quantität die einzelnen Subgruppen innerhalb der deutschen und polnischen Exklamationen auftreten.
URI: http://hdl.handle.net/20.500.12128/5165
Appears in Collections:Rozprawy doktorskie (W.Hum.)

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